Die entstörte Baugruppe ist wieder im Steckplatinen-Rahmen eingesetzt - am blauen Bauteil zu erkennen.
Warum eine Weichenstrom-Überwachung? Die elektrischen Weichenschaltmagnete der ersten Generationen hatten keine Endstellungsschalter, die nach der Weichenumschaltung den Schalt-Stromkreis mechanisch unterbrechen. Wurde ein Weichentaster längere Zeit gedrückt wurde die schaltende Magnetspule im Gehäuse heiß und heißer. Kunststoffteile in der Schaltmechanik oder im Spulenkern haben sich verzogen oder sind gar geschmolzen, bis dass sogar der Spulendraht durchgebrannt ist wie eine Sicherung. Bereits nach 6 sek Dauerstrom können so größere, irreparable Schäden entstehen.
Aufgaben der Weichenstrom-Überwachung (WÜ): Um Defekte an den Weichen zu verhindern soll der Stromkreis aller Weichen zentral überwacht werden. Nach Erkennung von maximal 4 sek Dauerstrom soll der Weichenstrom zentral unterbrochen werden. Ein Kurzschluss im Weichenstromkreis soll auch eine sofortige Unterbrechung bewirken. Damit die Züge dann nicht unkontrolliert weiterfahren, wird auch in der Fahrstromversorgung ein Nothalt ausgeführt
Einsatz der WÜ bei Automatik-Betrieb Wenn eine Modellbahn durch eine Steuerautomatik betrieben wird, kann es vorkommen, dass z.B. durch eine Entgleisung vom Lokomotiven oder Wagen ein Meldekontakt (Gleiskontakt) einen ungewollten Dauerimpuls abgibt. Dieser Dauerimpuls wird oft nicht sofort erkannt und am Ende ist eine Weiche kaputt. Da im Normalfall ein Schaltimpuls nur ca. 0,3 sek braucht um eine Weiche sicher zu schalten, kann die WÜ klar erkennen ob 1, 2 oder 3 Weichen gleichzeitig oder kurz nacheinander geschaltet werden bzw. ein Dauerimpuls gegeben wird. Bei gleichzeitiger Schaltung von 4 Weichen, wird auf Kurzschluss erkannt. Aber dies ist Sache der Weichenstraßen-Programmierung, dass dieser Zustand nicht eintritt.
Fazit: Wer keinen analogen Automatik-Betrieb hat, braucht auch keine Weichenstrom-Überwachung!
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